Sind unsere Schulnoten fair?

Im August 2010 wurde vom Hamburger-Schulsenat bestimmt, dass hamburgweit die E- und G-Noten in allen Stadtteilschulen, damals Gesamtschulen, eingeführt werden. Was hat es damit auf sich?

„E“ steht dabei für „erweitert“ und bezeichnet ein Niveau, auf dem im Gymnasium durchgehend gearbeitet wird. Das „G“ steht für „grundlegend“, die so genannten „G-Aufgaben“ sind etwas einfacher. Sie sind Noten, die in Stadtteilschulen vergeben werden. Doch jetzt fragt ihr euch vielleicht, warum die E- und G-Noten eingeführt wurden.

Das liegt daran, dass die Stadtteilschulen drei Schulformen in einer Schule vereinen, und zwar das Gymnasium, die Realschule und die Hauptschule. Deswegen sollen die Noten zeigen, welchen Abschluss man als Schüler:in momentan ansteuert, da man unterschiedliche Abschlüsse an derselben Schule erreichen kann.

Mit Herrn Pauli, dem ehemaligen didaktischen Leiter der Schule, habe ich mich darüber unterhalten, ob Noten überhaupt gerecht sein können. Die Antwort kam klar und schnell: „Nein!“ Natürlich fragte ich ihn nach dem Grund. Er antwortete, dass sich Schüler x in der einen Klasse sehr wohlfühlt, weshalb er sich traut, sich immer zu melden. In der anderen Klasse traut er sich z.B. nicht, sich zu melden, weil er sich dort unwohler fühlt. Doch nicht nur von den Mitschüler:innen kann es abhängen, ob man seine Leistung bringt, sondern auch von den Lehrer:innen. Mag die Lehrkraft einen Schüler lieber als den anderen, kann sich das auf die Noten auswirken. Oft gibt es derartige Vorwürfe, die aber meistens unbegründet sind, sagt Herr Pauli. 

Wird man auf der Stadtteilschule überbewertet?

E-Noten sind auf dem Papier genauso schwer zu schaffen wie die Noten auf dem Gymnasium, doch stimmt das? Dazu habe ich eine Lehrerin befragt, die anonym bleiben will. Sie sagte, dass es deutlich schwerer sei auf dem Gymnasium gute Noten zu schreiben, denn die Leistungsanforderungen seien deutlich höher für die gleichen Noten. Ob das stimmt, lässt sich leider schwer nachforschen für mich. 

Von Jonno