Von Johann
Ein Besuch im Trainingsraum, sagt meine Interviewpartnerin Frau Rowland, läuft immer anders ab: Er hängt davon ab, was das Problem ist, mit dem der/die Schüler:in dort auftaucht.
Bevor man in den Trainingsraum geschickt wird, wird man wegen seines Verhaltens im Unterricht von einer Lehrkraft verwarnt.
Die erste Frage, die man im Trainingsraum bekommt, ist: „Was hast du gemacht und warum hast du du nicht aufgehört, als du verwarnt wurdest?“
Hier zeigt sich, dass das Gespräch, das der/die Sozialpädagog:in im Trainingsraum anregt, eher als eine Reflexion als eine Bestrafung anzusehen ist.
Beim erstem Besuch im Trainingsraum passiert danach nicht viel. Es wird reflektiert, warum es so weit gekommen ist. Beim zweiten Mal passiert immer noch nicht viel. Aber beim dritten Mal wird der Beratungsdienst eingeschaltet. Der/die betroffene Schüler:in spricht dann ein oder mehrere Male mit einem/einer Beratungslehrer:in, um die vielleicht tieferliegenden Gründe für das schwierige Verhalten herauszufinden und um zu überlegen, wie es zukünftig besser laufen kann. Nach dem vierten Besuch des Trainingsraums gibt es einen Elternbrief, um über das Verhalten des Kindes zu informieren. Das ist aber keine Bestrafung. Es wird nur geschaut, ob das Problem in der Familie liegt. Das ist nämlich das Ziel des Trainingsraums: das Problem zu finden und es zu lösen.